01.11.2024 04:27 Uhr
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Projektvorhaben S (Sprecherprojekt)

S: Methodenentwicklung zur Umsetzung interdisziplinärer Lehre

Projektleiter: Sonntag, Büchler
Betreuer: Müller

Fragestellung des Projekts  

Im Rahmen des Projektes werden zwei Themenbereiche bearbeitet:

  • Fortsetzung der in der ersten Förderphase eingeführten summativen und formativen Evaluation des Lehr- und Lernerfolges im GRK
  • Konstruktion eines Curriculums für einen Masterstudiengang Klinische Medizintechnik

Die zentrale Idee des Sprecherprojekts besteht in der Evaluation und Weiterentwicklung der interdisziplinären Lehre im Graduiertenkolleg. Neben der Forschungsarbeit in ihren Promotionsprojekten absolvieren die Doktoranden im GRK 1126 ein zusätzliches Studienprogramm. Bei der Auswahl und Konzeption von Veranstaltungen für das Studienprogramm stehen sowohl die hohe Qualität der fachlichen Ausbildung als auch die Vermittlung fachübergreifender Schlüsselkompetenzen im Fokus der Betrachtung. 

Zur präzisen Abstimmung des Studienprogramms auf die Anforderungen der Praxis im Bereich Medizintechnik wurden Aufgabenanalysen und Experteninterviews durchgeführt, mit Hilfe derer genau identifiziert wurde, welche Kompetenzen bei Berufseinsteigern im Arbeitsfeld Medizintechnik gefordert bzw. erwünscht sind. Diese Kompetenzen sollen in Zukunft durch die Gestaltung des Studienprogramms und der Lern- und Arbeitsbedingungen im Graduiertenkolleg explizit gefördert werden, um eine optimale Ausbildung und Vorbereitung der Doktoranden auf ihren Einstieg in Wissenschaft, Klinik und Wirtschaft zu gewährleisten.

Als Folge des Bolognaprozesses, der Herausbildung eines transnationalen europäischen Forschungs- und Hochschulraums, Globalisierung und internationalem Wettbewerb im Bereich von medizin-technischer Innovationen, sowie einer wachsender Bedeutung von interdisziplinärem Wissen in der wissensbasierten Gesellschaft und Wirtschaft, befindet sich auch die postgraduierte Qualifizierung an den Hochschulen in Deutschland in einem Prozess der Neuorganisation. Diese läuft u. a. auf die Entwicklung neuer wettbewerbfähiger Qualifizierungsmöglichkeiten hinaus. 

Vor dem Hintergrund eines sich als sehr unterstützend erwiesenen Lehr- und Lernkonzeptes des GRK 1126 und unter Berücksichtigung gewonnener Erkenntnisse wird angestrebt, ein empirisch fundiertes Anforderungsprofil zu entwickeln und zwar als Grundlage für ein Curriculum für einen postgraduierten Masterstudiengang ‚Klinische Medizintechnik’.  

Ziele, Arbeitsprogramm und Methoden

In einem ersten Schritt werden in der Explorationsphase mit Hilfe von Experteninterviews Informationen zu den stellenbezogenen Anforderungen (Ist-Zustand) eines ‚Klinischen Medizintechnikers’ ermittelt, verknüpft mit den Fragen zu den zukünftig relevanten Anforderungen (Soll-Zustand). 

Vorgesehen für die nachfolgende standardisierte Befragung ist eine größere Stichprobe von Ärzten, Ingenieuren, Informatikern etc., die folgende Tätigkeitsfelder umfasst: Klinische Forschung, Entwicklung und Anwendung der Medizintechnik, Qualitätssicherung, Gerätemanagement, Krankenhausplanung und -einrichtung, Marketing, Vertrieb, Produktmanagement und Lehre. In einem weiteren Schritt werden Kategorien gebildet, die die wichtigsten Anforderungen aus verschiedenen Tätigkeitsfeldern widerspiegeln. Des Weiteren sollen die erhobenen Kategorien mittels eines Fragebogens auf unterschiedlichen Skalen hinsichtlich ihrer Bedeutung im beruflichen Alltag eines ‚Klinischen Medizintechnikers’ überprüft werden (quantitative Analyse). Die entstandene Inhaltsmatrix soll in ein Kompetenzmodell mit einfließen und als Ausgangsstruktur für die Curriculumskonstruktion fungieren. Parallel zu dieser Vorgehensweise werden Literatur- und Internetrecherchen betrieben, um die Erfahrungen aus den bereits entwickelten und implementierten Masterstudiengängen Medizintechnik im In- und Ausland in den idealtypischen Lehrplan zu integrieren.

Unter Einbezug des Abgleichs zwischen Ist- und Sollzustand, Integration von Erfahrungs-werten anderer postgraduierten Einrichtungen ist das Entstehen eines optimalen Lehr- und Lernkonzeptes zu erwarten. Mittels einer weiteren Experten-Befragung an Hochschulen bzw. Weiterbildungseinrichtungen soll eine Reihe von didaktischen Überlegungen zu optimaler Vermittlung bzw. Transfer von den zuvor herausgearbeiteten Inhalten eruiert werden. Berücksichtigt werden aktuelle Erkenntnisse und praktische Erfahrungen aus dem Bereich der Instruktionspsychologie speziell für sog. Hybridstudiengänge, ergänzt und vertieft durch eigene Forschungsergebnisse.

In einem weiteren Schritt ist geplant, eine Erarbeitung möglicher Implementierungen des Studienganges (Fragen der Organisation und Ressourcen) durchzuführen.  Im Rahmen dieses Vorhabens können folgende Fragen in die Bearbeitung eingeschlossen werden:

  • Personelle, sachliche und räumliche Ausstattung des Studienganges (einschließlich Qualifikationsprofil des künfitgen Lehrpersonals)
  • Prüfungsverfahren und Verwaltung unter Berücksichtigung einer angestrebten Akkreditierung
  • Kooperationspartner 

Die bisher implementierten Studiengänge im In- und Ausland haben fast ausschließlich einen technischen Schwerpunkt und bieten meist eine Spezialisierung und Promotionsmöglichkeit im Rahmen von Ingenieurs- oder Physikstudiengängen an. Die Erfahrung des GRK 1126 zeigt uns, dass die Einbettung des geplanten Lehrganges in den Kontext eines Universitätsklinikums für die Zielgruppe Mediziner eine sinnvolle Alternative zu bereits eingeführten Studiengängen darstellt, indem sie stärker die medizinisch-klinische Berufsgruppe anspricht. 

Ziele des geplanten Studienganges sind:

  • eine Verbesserung des klinischen Praxisbezugs sowie eine stärkere Vermittlung von Schlüsselkompetenzen
  • Motivationssteigerung und Stärkung der Eigeninitiative bei den Studierenden
  • eine Anpassung an internationale Standards und eine Erleichterung des studentischen Austauschs

Dissertationsthema: Curriculumskonstruktion für den postgraduierten Masterstudiengang ‚Klinische Medizintechnik’ wie oben beschrieben.

Verknüpfungen von Projekt S mit anderen Projekten des GRK

Im Rahmen der Lehrevaluation und Qualitätssicherung besteht die Zusammenarbeit mit allen Projekten des Graduiertenkollegs.

Letzte Änderung: 07.08.2013